Unsere Fragen-und-Antworten zum Kunstmentorat NRW

Was ist das Kunstmentorat?

     Das Programm richtet sich an weniger vernetzte bzw. erst vor kurzem in NRW zugezogene Künstler:innen (Mentee) oder solche Künstler:innen (Mentee), die einen engen Austausch mit erfahreneren Künstler:innen suchen. Das Programm bringt Mentee und Mentor:in zusammen sowie mit weiteren Professionals der Kunstszene in Kontakt. In dieser 1:1-Betreuung sollen sie innerhalb eines Jahres dabei unterstützt werden, die Kommunikation über ihre eigene Praxis zu verfeinern, ihr Netzwerk zu erweitern, ihre Sichtbarkeit zu steigern und an ihrer künstlerischen Entwicklung zu arbeiten. Darüber hinaus ist der regelmäßige fachliche Austausch mit Kolleg:innen ein wichtiges Ziel des Programms. Neben der Tandem-Betreuung zwischen Mentee und Mentor:in findet ein fortlaufendes Angebot an weiterbildenden Kursen statt, die vom Landesbüro Bildende Kunst NRW (LaB K) veranstaltet werden.

Wozu gehört das Kunstmentorat? Wer ist der Träger und wer sind die Organisator:innen?

     Das Kunstmentorat NRW ist ein Förderprogramm für bildende Künstler:innen, das vom LaB K organisiert wird. Das LaB K ist eine Einrichtung des Kunsthaus NRW mit dem Zweck der Beratung und Qualifizierung von bildenden Künstler:innen und fungiert als Anlaufstelle für alle Fragen rund um den Künstler:innenberuf. Träger des Kunsthauses ist das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW (MKW). Das Kunsthaus NRW fördert die bildende Kunst in NRW nicht nur durch das Programm des LaB K, sondern auch durch Dokumentation, Forschung, Ausstellungen in Aachen-Kornelimünster, wo die Landessammlung zum Kunstschaffen in NRW aufbewahrt und ausgestellt wird.
     Seit Juli 2022 wird das LaB K von Susanne Ristow geleitet. Franziska Wilmsen ist Ansprechpartnerin für das Kunstmentorat NRW:

Dr. Susanne Ristow | Leiterin des LaB K
ristow@kunsthaus.nrw | +49 1512 2236058
Dr. Franziska Wilmsen | Referentin des LaB K
wilmsen@kunsthaus.nrw | +49 1512 2236052

Wie lange läuft das Kunstmentorat? Was beinhaltet die Laufzeit?

     Das Kunstmentorat NRW 2023 dauert ein Jahr. Das Programm fängt offiziell am 1. April 2023 an und endet am 31. März 2024. Jede Neuausgabe des Programms wird als Staffel bezeichnet. Es gibt bisher zwei Staffeln, aus denen sich bereits ein Alumni-Netzwerk gebildet hat, das von den Alumni bestehend aus ehemaligen Mentees und teils noch aktiven Mentor:innen selbstständig gepflegt wird.
     Nach der Matchingphase, in der Mentees und Mentor:innen zusammen gefunden haben, kommen zu Beginn der neuen Staffel alle Tandems, das LaB K und Dr. Marcel Schumacher bei einem gemeinsamen Workshop im Kunsthaus NRW Kornelimünster zusammen. Dieser Tag soll als Kick-Off-Veranstaltung genutzt werden, um über Erwartungen zu sprechen und Zielsetzungen für das Mentoring innerhalb der Paare zu vereinbaren. Darüber hinaus bietet dieses Event die Möglichkeit, dass sich die verschiedenen Tandems untereinander vernetzen können. Ebenso wird Logistisches besprochen.
     Neben einem Sommer-Event Ende August, das die Tandems zusammen mit dem LaB K gestalten und wofür Gäste aus einer Institution, der Künstler:innenschaft oder anderen Bereichen zum Gespräch eingeladen werden können, gibt es ein Abschlusstreffen bis Ende März 2024, das zur Reflektion und zum Feedback genutzt werden soll.
     Ebenfalls sind zwei Exkursionen innerhalb NRWs angesetzt, die für die gesamte Gruppe an Tandems geplant werden und den Besuch von verschiedenen Kunstinstitutionen beinhalten. Die Herbstexkursion kann ebenfalls von dem Alumni-Netzwerk wahrgenommen werden.
     Die Teilnahme an diesen Veranstaltungen ist Voraussetzung für die erfolgreiche Umsetzung des Mentorat-Programms.

Termine
Kick-Off-Veranstaltung: Ende März
Sommer-Event: Late Summer School im KH, Ende August
Abschlussevent: 1. Jahresquartal 2024

Exkursionen
Zwei von der Projektleitung organisierte Ausflüge,
jeweils im Mai und Herbst 2023.

Was beinhaltet die Zusammenarbeit im Tandem, zwischen Mentees und Mentor:innen?

     Neben dem Gespräch als Austauschform werden eigenständig organisierte Ausflüge innerhalb NRWs gemeinsam unternommen. Dabei kann es sich um Ausstellungsbesuche, Studiobesuche, Treffen mit Kurator:innen oder um den Austausch mit anderen Tandems – je nach individueller Interessenslage – handeln.
     Die Gespräche der Mentor:innen und Mentees, die sowohl physisch als auch digital via Videocall stattfinden können, haben sich in den vorhergehenden Staffen beispielweise um die künstlerische Praxis, aktuelle Kunst- oder Gesellschaftsdiskurse, den Aufbau eines Portfolios, um künstlerisches Selbstmarketing oder um Arbeitsweisen gedreht. Letztlich sind aber den Themen keine Grenzen gesetzt.
     Zu Beginn der Staffel wird zwischen Mentee und Mentor:in festgehalten, wie oft Treffen oder Gespräche stattfinden sollen, wobei wenigstens ein monatliches digitales Meeting empfohlen wird. Innerhalb des Jahres sollte jedes Tandem drei Ausflüge unternehmen.
     Diese Aktivitäten sollen unabhängig von jedem Tandem einzeln organisiert werden, wobei eine kurze Dokumentation dieser Unternehmungen vom LaB K erwünscht ist (diese helfen etwa dabei den Instagram-Account des Kunstmentorats inhaltlich mitzugestalten).

Was wird von den Mentees erwartet?

     Die Mentees sollten ein grundlegendes Interesse daran haben, an sich und ihrer künstlerischen Praxis im Spannungsfeld der Kunstszene NRWs arbeiten zu wollen. Für das Kunstmentorat ist die Bereitschaft zu einer selbstkritischen Reflektion erwünscht. So können Mentees mit Hilfe der Mentorin/des Mentors eigene Potentiale und Kompetenzen entdecken und analysieren und ggf. auch Schwächen erkennen und daran arbeiten. Die gemeinsam zu Anfang des Mentorats gesetzten Ziele sollten im Blick bleiben.
     Zudem sollten die Mentees Zeit für die Teilnahme am Rahmenprogramm des Kunstmentorats aufbringen, was Treffen mit den anderen Tandems beinhaltet und die Teilnahme an den oben genannten Terminen. Aus dem Qualifizierungsprogramm des LaB K können sich die Mentees zwei (oder auch mehr) Events aussuchen, an dem sie innerhalb der laufenden Staffel teilnehmen können.

Wie wurden die Mentor:innen ausgewählt? Wie werden Mentor:innen mit den Mentees ‚gematched‘?

     Die Mentor:innen wurden durch das LaB K vorgeschlagen und durch ein Fachgremium juriert. Es gibt keine Möglichkeit einer direkten Bewerbung. Neben Mentor:innen aus den vorhergehenden Staffeln konnten für Staffel Drei neue Mentor:innen gewonnen werden.
     Mentees geben nach dem Bewerbungsverfahren drei Präferenzen hinsichtlich ihrer Mentor:innen-Wahl an, die im Zuge des Matchingprozesses mit den Mentor:innen abgestimmt werden, d.h. die Mentor:innen wählen ebenfalls unter den Bewerbungen ihren Mentee aus.

Was sind die Kriterien für Mentor:innen?

     Professionelle Arbeit, Anerkennung der peers, eine gute Vernetzung in der institutionellen und freien Kunstszene ihrer Region sowie das Interesse am Austausch mit Kolleg:innen und die Bereitschaft, Wissen und Erfahrung zu teilen sind notwendige Voraussetzungen für die Mentor:innentätigkeit. Solche trägt grundsätzlich im Kern einen ehrenamtlichen Charakter und bindet nicht nur bis zu einem gewissen Grad die Fachkompetenzen, sondern auch einen zeitlichen Aufwand mit ein. Dabei wird das Kunstmentorat vom LaB K nicht als ‚Einbahnstraße‘ verstanden, sondern bietet für Mentor:innen die Möglichkeit neue künstlerische Entwicklungen durch die Begleitung der Mentees kennen zu lernen und durch ihre Vorbildwirkung einen nachhaltigen Beitrag zur Kunstwelt zu leisten.
     Jede Mentorin und jeder Mentor erhält eine Aufwandsentschädigung für ihr bzw. sein Engagement im Programm.

Was umfasst das Qualifizierungsprogramm und wie können Mentees daran teilnehmen?

     Ergänzend zu der 1:1-Betreuung in den Tandems können die Mentees für ihre künstlerische Professionalisierung an dem Qualifizierungsprogramm des LaB K teilnehmen. Solches umfasst Seminare (Präsenz) und Webinare zum Umgang mit Steuer-, Rechts- oder Sozialversicherungsfragen, sowie die Vermittlung von berufsbezogenen Skills (z.B. Portfoliogestaltung, Selbstmarketing, Social Media etc.) und Techniken (z.B. Videographie, Kommunikation etc.). Als eine weitere Komponente der Qualifizierung bietet das LaB K im Rahmen der mobilen Akademie „MobiLab“ verschiedene Diskussionsformate wie Tagungen, Gallery Talks oder Gespräche, die den Mentees ermöglicht, sich zu kritischen Diskursen rund um den Künstler:innen-Beruf zu informieren.
     Die Mentees haben einen privilegierten Zugang zum Qualifizierungsprogramm des LaB K. Für jede Veranstaltung (Workshop, Sprechstunde, Infoveranstaltung etc.) ist ein Kontingent an freien Plätzen für die Mentees reserviert, und alle Veranstaltungen sind für sie kostenlos. Es wird allerdings empfohlen, sich so früh wie möglich anzumelden. Das Qualifizierungsprogramm wird laufend aktualisiert und ist auf der Homepage des LaB K zu finden.