Was war deine Motivation, Mentorin zu werden?

Das Teilen von Erfahrungswissen macht Freude und Sinn. In Leben und Arbeit hatte ich öfter mal das Glück einer Mentorin, einem Mentor zu begegnen, ob das nun in der Schule war, oder in der Nachbarschaft, beim ersten Nebenjob, in Freundshcfaten ohnehin, im Studium, wo auch immer. Ein Gegenüber, das seine Erfahrungen, Geschichten, gar Weisheiten teilt, sodass ich als Zuhörerin hiervon profitieren kann, zählt zu den prägenden Begegnungen im Leben, von denen ich gerne zehre.

Mir bleibt nicht erspart, meine eigenen Erfahrungen zu machen, aber ich profitiere in dem Maße, da ich auf den Erfahrungswert - eben das, was mir mein Gegenüber freundlicherweise mit auf dem Weg gab – zurückgreifen kann. Ich denke daran wenn es notwendig ist und habe es zur Verfügung bei der ein oder anderen Hausforderung. Dieses Werkzeug kann mir helfen meinen Weg noch präziser, wenn gewünscht gar zügiger,  in jedem Fall kraftvoller zu gehen.

Darin liegt für mich der Sinn des Teilens von Erfahrungen. Ich finde es klasse, dass das LaB K diese alte Kulturtechnik, diese Tradition für junge KünstlerInnen erfahrbar macht.

Was möchtest du mit deinem Mentee in erster Linie teilen?

Ich teile gerne alles was für mein Gegenüber als teilenswert erachtet wird. Sowohl ganz pragmatische Dinge über die Wahl des Materials, Organisation von Arbeitsumgebung und Setting, bis hin zum Dialog über Form, Ort und Strahlkraft des zu entwickelnden Werkes. Wir sprechen auch über das, was wir vorher nicht denken können, was der Arbeitsprozess, das Ausprobieren mit sich bringt. Es entsteht ein lebendiger Dialog über das eigene Wirken, das Wirken von Kunst, die Ziele und die Wege dorthin. Über den Zeitraum mehrerer Monate wird der Austausch bestimmt fruchtbar werden.

Worauf kommt es deiner Meinung nach beim Künstlerberuf an?

Zwischen Beruf und Berufung die Selbstsicherheit im Werk von innen heraus auszubilden und nach außen klar, präzise und mit Freude zu kommunizieren. Das Ziel ist die Wahrhaftig in Werk und Wirken, sodass man selbst eben wie andere Freude und damit wohl auch Sinn darin findet.