
Was war deine Motivation, Mentorin zu werden?
Ich interessiere mich für Künstlerinnen und Künstler, die heute in ihren Beruf starten. Ich vergleiche es mit meiner eigenen Biografie und frage mich: Gibt es ähnliche Themen, was hat sich verändert und wie kann ich meine eigenen langjährigen Erfahrungen vermitteln? Wie entwickelt sich eine Kommunikation über künstlerische Standpunkte und wie spiegelt sich die gesellschaftliche Entwicklung in der jeweiligen Art, Kunst zu machen? Darüber hinaus ermöglicht mir das Programm die Bedingungen des Kunstschaffens zu beleuchten, die jeweils andere Position kennenzulernen und im besten Fall beim Start behilflich zu sein.
Was möchtest du mit deinem Mentee in erster Linie teilen?
Die Begegnung und der Austausch über den Prozess der künstlerischen Arbeit und über das jeweils eigene Kunstverständnis sind sicherlich ein wichtiger Ausgangspunkt. Daneben sollte das kooperierende Denken im Netzwerk zum Thema gemacht werden - Einblicke in die Bedingungen der Ausstellungstätigkeit, der Förderpraxis, in kulturpolitische Arbeit und Verbandstätigkeit, künstlerische Zusammenschlüsse und Selbstorganisation können gegeben werden. Ich denke aber, dass die Schwerpunkte sich von selbst entwickeln werden.
Worauf kommt es deiner Meinung nach beim Künstlerberuf an?
Offenheit. Bereit sein, neue Impulse aufzunehmen und neue Zusammenhänge zu entdecken, um diese in die eigene Arbeit zu integrieren. Beharrlichkeit, die eigene künstlerische Sprache weiterzuentwickeln, auch über kurzfristige „Moden“ hinweg: „dran bleiben“. Den Spagat zwischen künstlerischer Arbeit auf der einen und Kontaktpflege, Ausstellungstätigkeit und Geldverdienen auf der anderen Seite aushalten, auch wenn es mal nicht so gut läuft. Austausch mit KollegInnen und das Verständnis für andere Positionen pflegen. Kunst und Leben sind nicht zu trennen. Kunst ist eine geistige Auseinandersetzung, die nicht „marktgerecht“ gedacht werden kann. Einerseits. Andererseits sollte man auf die Bezeichnung „Beruf KünstlerIn“ bestehen, um im Hinblick auf die Rahmenbedingungen wie: Bezahlung/ Honorar/ Lebensunterhalt/ Rente in seinem Tun ernst genommen zu werden und den
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